Researchers' Night 2013
Im Rahmen der Researchers‘ Night am 27. September 2013 zeigte das Journal of Virtual Reality and Broadcasting drei interaktive Kinovorstellungen. Über einen Livestream in den Kinosaal „Black Box“ des Filmmuseums Düsseldorf wurde das markerlose Darstellertracking für Interaktionen, Cyborgs und Avatare den zahlreichen, interessierten Besuchern nähergebracht. Der in die Vorführung integrierte Vortrag beleuchtete die Tätigkeit des Journal of Virtual Reality and Broadcasting und die Bedeutung einer qualitätsgeprüften Open-Access-Publikation für die Wissenschaft. Ebenso wurde die Rolle moderner Bibliotheken im Publikations- und Verbreitungsprozess vorgestellt. Eine kurze Erläuterung der Studienschwerpunkte des Fachbereichs Medien und der Möglichkeiten des virtuellen Studios bildete die Überleitung zu der technischen Präsentation.
Auszüge aus dem Vortrag als Video und weiterführende Links
Einen auszugsweisen Videomitschnitt finden Sie auf der Seite: vsvr.medien.fh-duesseldorf.de/productions/nw2013/
Markerless Actor Tracking: vsvr.medien.fh-duesseldorf.de/productions/osvs2013/
VRON: vsvr.medien.fh-duesseldorf.de/productions/vron2013/
Fachhochschule Düsseldorf
Die Fachhochschule Düsseldorf wurde 1971 gegründet. Hervorgegangen ist sie aus einem Zusammenschluss mehrerer renommierter Vorgängerinstitutionen, namentlich der staatlichen Ingenieurschule, der Peter-Behrens-Werkkunstschule, der höheren Fachschule für Sozialarbeit und der Düsseldorfer Außenstelle der höheren Wirtschaftsfachschule in Mönchengladbach. Mit derzeit ca. 8.500 Studierenden, ca. 190 Professoren und ca. 120 wissenschaftlichen Mitarbeitern ist sie eine der größten Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen.
Sie bietet insgesamt 36 Studiengänge in den Fachbereichen Architektur, Design, Elektrotechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Medien, Sozial- und Kulturwissenschaften und Wirtschaft. Es besteht ein vernetztes Lehr und Forschungsangebot zwischen den Disziplinen Gestaltung, Technik, Soziales und Wirtschaft. Dieser Vortrag setzt den Schwerpunkt auf die Forschung im Bereich Technik, Medien, Kommunikation und Informationstechnologie.
Die moderne Bibliothek
Ein paar Worte zur Hochschulbibliothek der Fachhochschule Düsseldorf: Sie befindet sich – wie alle Bibliotheken – in einer Phase des Wandels bezüglich ihrer Nutzungsmöglichkeiten. Als moderne Bibliothek ist sie Arbeits- und Lernort, der auch abends und am Wochenende zur Verfügung steht.
Die Nutzung ist außerdem zu jeder Zeit von jedem Ort aus möglich. Nutzerinnen und Nutzer kommen nicht mehr in der Bibliothek, sondern die Bibliothek kommt mir ihren elektronischen, virtuellen Angeboten zu ihnen. Das Angebot ist vielfältig: E-Books, E-Journals, digitale Lernangebote wie z. B. Videotutorien zum Thema Programmierung oder interaktiv Chinesisch lernen, dazu Datenbanken mit unzähligen Zeitschriftenartikeln z. B. von IEEE. Die Bibliothek unterstützt durch ein individuelles Beratungsangebot bei der Suche nach Medien und wissenschaftlicher Information, sowie bei deren Beschaffung. Das Angebot richtet sich nach den Bedürfnissen unserer unterschiedlichen Benutzergruppen, seien es Bürger, Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Forschende.
Ein besonderes Anliegen ist auch die Vermittlung von der Schlüsselqualifikation Informationskompetenz, was sich in Schulungen z. B. zum wissenschaftlichen Arbeiten spiegelt. Auch dieses Angebot wird den individuellen Wünschen der Lehrenden und Forschenden aus den unterschiedlichen Fachbereichen angepasst.
Um ihre Angebote publik zu machen, nutzt sie auch neue Kommunikationskanäle des Web 2.0 wie z. B. Facebook und Twitter.
Auch für externe Benutzer ist die Hochschulbibliothek zugänglich. Die Ausleihe vor Ort und die Nutzung zahlreicher elektronischer Medien vor Ort ist für die Jahresgebühr von 20 Euro möglich.
Das Journal of Virtual Reality and Broadcasting / DiPP
Gegründet wurde JVRB im Jahr 2004 als open-access E-Journal. Die Hochschulbibliothek unterstützt die Zeitschrift als Publikationspartnerin auch personell: Herr Möbius (Leiter der Hochschulbibliothek) ist Publishing Supervisor und Fr. Regulski betätigt sich als Editorial Assistant. Der Grund: Die Bereitstellung und Verbreitung von wissenschaftlichem Inhalt („Content“) ist eine Kernaufgabe von Bibliotheken.
Im Rahmen der Initiative DiPP (Digital Peer Publishing NRW) im April 2004, welche die Gründung von open-access Fachzeitschriften fördern sollte, entstand auch das Journal of Virtual Reality and Broadcasting. In den Jahren 2004 bis 2006 förderte das damalige Ministerium für Innovation, Wissenschaft und For¬schung NRW dieses Projekt in Kooperation mit dem Hochschulbibliothekszentrum Köln hbz, welches heute noch immer die Zeitschriften hostet. Die Initiative startete damals mit zwei bereits etablierten Zeitschriften und sechs Neugründungen. Mittlerweile betreut das hbz 18 E-Journale. Der Schwerpunkt liegt bei den Zeitschriften auf Themenbereichen, in denen open-access Publikationen noch nicht so weit verbreitet sind wie z. B. Geistes-, Sozial-, Geschichtswissenschaften, Architektur und Technik.
Die Relevanz des open-access Gedanken für die Forschung in Nordrhein-Westfalen lässt sich auch daran bemessen, dass Frau Hannelore Kraft, die heutige Ministerpräsidentin (damals Wissenschaftsministerin) im September 2004 die Berliner Erklärung für Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland überhaupt unterzeichnet hat. Die Berliner Erklärung wurde am 22.10.2003 von 19 Initiativmitgliedern deutscher und internationaler Forschungsorganisationen beschlossen und fordert den offenen Zugang zu wissenschaftlicher Information.
Bedeutung von Open Access
Open-access bedeutet wörtlich übersetzt offener Zugang und meint den kostenfreien und öffentlichen Zugang zu wissenschaftlicher Information im Internet für alle Interessierten. Oftmals ist nicht nur der Zugang, sondern auch die Publikation und die Einreichung von Artikeln kostenfrei. Öffentlich geförderte Forschungsergebnisse sind auf diesem Wege auch der Öffentlichkeit zugänglich. Die Möglichkeit der elektronischen Publikation verkürzt zudem die Bearbeitungszeit von der Einreichung bis zur Veröffentlichung von Artikeln. Auch neue Funktionalitäten wie Kommentare oder Diskussionen lassen sich so verwirklichen, um den Austausch zwischen den Forschenden anzuregen.
Zeitschriftenkrise
Die Zeitschriftenkrise hat das Interesse an alternativen Publikationsformen geweckt: Ein starker Preisanstieg für Zeitschriften Mitte der 1990er Jahre in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Medizin stand stagnierenden oder rückläufigen Etats zur Erwerbung in Bibliotheken gegenüber. Dies führte zu Abbestellungen von Zeitschriftenabonnements, sinkenden Abonnentenzahlen, Einnahmeverlusten bei den Verlagen und schließlich zu weiteren Preissteigerungen – ein Teufelskreis, der den Zugriff auf aktuelle Forschungsinformationen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und andere interessierte Personen immer stärker einschränkt.
Für Artikel in gedruckten Zeitschriften wird nämlich dreifach bezahlt: Zuerst wird die Forschung an einer Hochschule durchgeführt und finanziert, für die Publikation und Verbreitung ihrer Ergebnisse zahlen Forschende eine Gebühr an den Verlag und schließlich kauft die Bibliothek das Zeitschriftenabonnement, um die Information bereitstellen zu können.
Peer-Review Prozess
Die Kritik bei frei zugänglichen Publikationen liegt oft bei der Qualitätskontrolle. Ein wichtiges Element hierzu ist der Peer-Review-Prozess, was übersetzt soviel wie „Kontrolle durch Ebenbürtige“ bedeutet. Expertinnen und Experten mit gleichem Fach-/Forschungsgebiet begutachten einen eingereichten Artikel. Die Gutachterinnen und Gutachter sind dabei unabhängig und anonym, d. h. die Autoren wissen nicht, welche Kollegin / welcher Kollege den Artikel begutachtet hat (=Blind-Peer-Review) und im Idealfall wissen auch die Begutachtenden nicht, von welchen Autoren der Artikel stammt (=Double-Blind-Peer-Review).
Auch JVRB nutzt die Qualitätskontrolle durch einen Peer-Review-Prozess: Pro Artikel werden drei bis vier Gutachten angefordert, die nach festen Begutachtungskriterien aufgebaut sind. Alle an der Publikation Beteiligten stammen aus dem Wissenschaftsumfeld, so dass eine Publikation von Wissenschaftlern für Wissenschaftler entsteht.
Das Journal beschreitet den „Goldenen Weg des Open Access“. Dies bedeutet, dass primäre Veröffentlichungen wissenschaftlicher Texte in einem open-access Medium stattfinden. Doch auch eine open-access Publikation ist nicht umsonst: Auch hier entstehen bei der Bearbeitung der Artikel, bei der Kommunikation, dem Hosting Kosten. Unterstützt wird der open-access Gedanken von Forschungsgesellschaften wie der Max-Planck-Gesellschaft MPG oder der Deutschen Forschungsgesellschaft DFG, welche Fördergelder für solche Projekte bereitstellen.
Open-Access an der Fachhochschule Düsseldorf
Die Fachhochschule Düsseldorf ist bereits auf dem open-access Feld aktiv: Neben dem Journal of Virtual Reality and Broadcasting gibt es auch einen Hochschulschriftenserver OPUS. Ein weiteres Beispiel einer open-access Veröffentlichung der Fachhochschule Düsseldorf sind die Forschungsberichte des Fachbereichs Wirtschaft. Zudem unterzeichnete die Hochschule die Göttinger Erklärung zum Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft (Senatsbeschluss vom 16.05.06).
Das Ziel ist die Etablierung des Open-Access-Paradigmas an der Fachhochschule Düsseldorf.
Die Göttinger Erklärung (vom 05.07.2004) fordert einen möglichst offenen und barrierefreien Zugang zu Information für Bildung und Wissenschaft und wurde durch das Aktionsbündnis „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ aufgesetzt. Das Aktionsbündnis entstand 2004 im Zuge der Novellierung des Urheberrechtsgesetzes und setzt sich für ein ausgewogenes Urheberrecht und angemessene Rechte für Bildung und Wissenschaft ein.
Themenschwerpunkte des Journal of Virtual Reality and Broadcasting
Das Journal of Virtual Reality and Broadcasting ist eine wissenschaftliche open-access E-Zeitschrift. Thematisch beschäftigt sie sich mit Forschungsergebnissen aus der modernen Studiotechnik und der virtuellen Realität. Die Artikel werden ausschließlich in englischer Sprache publiziert. Moderne Studiotechnik in Verbindung mit virtueller Realität bedeutet, dass reale Fernsehübertragung und durch Computergrafik erzeugte Elemente in einem virtuellen Filmset in Echtzeit miteinander verschmelzen. Methoden der Kamera- und Bewegungsverfolgung (Tracking) machen die Interaktion realer Personen mit virtuellen Gegenständen möglich.
Internationale Mitarbeit
Auf freiwilliger, unentgeltlicher Basis wirken mehr als 300 Gutachterinnen und Gutachter aus 33 verschiedenen Ländern (z. B. USA, China, Russland, Japan, Korea, Großbritannien, Spanien, Italien, Kanada, Brasilien, Mexiko, Australien) an der Zeitschrift mit. Die Kommunikation erfolgt auch elektronischem Wege, etwa über E-Mail oder soziale Netzwerke (ResearchGate, Xing, Facebook) und eigene Publikations-/Reviewplattformen. Die Mitwirkenden müssen mit noch nicht veröffentlichtem Material vertraulich umgehen und dürften dort erwähnte Erkenntnisse nicht vor Veröffentlichung in ihre eigene Forschung mit einfließen lassen. Um die Anonymität der Begutachtenden zu wahren, gibt es keine öffentlichen Reviewerlisten für JVRB. Das international besetzte Scientific Committee gestaltet die Richtlinien, Themeninhalte und Vorgehensweisen der Zeitschrift mit und trägt so Ideen aus der Gemeinde der Forschenden nach innen und außen.
Kooperationen
Das Journal of Virtual Reality and Broadcasting kann auf eine Liste namhafter Konferenzen blicken, mit denen Kooperationen stattgefunden haben und immer noch stattfinden z. B. Conference on Visual Media Production CVMP (London, Großbritannien), International Meeting on Virtual Reality and Converging Technologies VRIC (Laval, Frankreich) und Workshop Virtual Reality / Augmented Reality der Gesellschaft für Informatik GI VR / AR Workshop (Deutschland).
Autorinnen und Autoren der besten Konferenzbeiträge sind eingeladen, Artikel aus den betreffenden Konferenzen und Workshops einzureichen und in den Begutachtungsprozess zu geben. Oft hat JVRB auch Gastherausgeber der Veranstaltung eingeladen, den Begutachtungsprozess mit zu betreuen.
Fachbereich Medien
Dr. Eng/Univ. Tsukuba Jens Herder, Editor-in-Chief von JVRB, ist Professor im Fachbereich Medien der Fachhochschule Düsseldorf. Der Fachbereich bieten Studieninteressierten vier interdisziplinär, multimedial und projektorientiert ausgerichtete Studiengänge: BA Ton und Bild, BA Medientechnik, BA und MA Medieninformatik.